Am 11. Juni findet um 15 Uhr der Anpfiff für das Spiel der Schweizer gegen die albanische Nationalmannschaft statt. Nach dem Auftaktspiel am Abend des Vortages ist dies die zweite Begegnung der EURO 2016.
Die Ausgangslage: Direkt qualifiziert
Sowohl Albanien als auch die Schweiz haben sich als Zweitplatzierte in ihrer Gruppe direkt für die Teilnahme an der EM-Endrunde in Frankreich qualifiziert. Dabei musste die Schweiz lediglich den Engländern den Vortritt lassen, die alle zehn Gruppenspiele gewinnen konnten. Dahinter hatte die Schweiz, die sieben Partien gewann und drei verlor, komfortable fünf Punkte Vorsprung auf Slowenien. Die albanische Mannschaft gewann vier Begegnungen in ihrer Gruppe, spielte zwei Mal unentschieden und verlor ebenso oft. Einer der Siege kam allerdings am grünen Tisch zustande: Beim Spiel gegen Serbien am 14. Oktober flog in der 42. Minute eine Drohne über das Feld, an der die großalbanische Flagge angebracht war. Wegen des anschließenden Handgemenges wurde die Partie beim Stand von 0:0 abgebrochen und nachträglich mit 3:0 für Albanien gewertet. Angesichts der zwei Punkte Vorsprung, die Albanien in seiner Qualifikationsgruppe vor Dänemark hatte, hatte die Wertung durchaus eine entscheidende Bedeutung für die Abschlusstabelle.
Die besten Wettquoten
Sieg AlbanienBeste Quote: 6,0 bei |
UnentschiedenBeste Quote: 3,7 bei |
Sieg SchweizBeste Quote: 1,8 bei |
Die Schweiz: Erfolg ohne Ottmar
Zwischen 2008 und 2014 betreute der Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld die Schweizer Nati und führte sie zu den Weltmeisterschaften 2010 und 2014. Als das Team 2014 im Achtelfinale am späteren Finalisten Argentinien nach Verlängerung verlor und ausschied, beendete Hitzfeld sein Engagement sowie seine Karriere als Trainer. Somit war interessant zu sehen, wie sich die Mannschaft unter seinem Nachfolger Vladimir Petković entwickeln würde. Obwohl die Nati unter Petković mit zwei Niederlagen in die EM-Qualifikation startete, schaffte sie es letztlich, das Ticket nach Frankreich zu lösen. Im Schweizer Kader für die EURO stehen zehn Spieler, die in der Bundesliga ihr Geld verdienen, dazu kommen unter anderem vier, die bei englischen Premier-League-Clubs unter Vertrag stehen. Trainer Petković hat eine gute Mischung aus erfahrenen Kickern wie Kapitän Stephan Lichtsteiner von Juventus Turin, Spielern im besten Alter wie Xherdan Shaqiri von Stoke City oder Haris Seferović von Eintracht Frankfurt sowie talentierten Youngstern wie Breel Embolo vom FC Basel gefunden.
Albanien: Debütant in Frankreich
Die albanische Nationalmannschaft konnte sich bislang noch nie für eine Welt- oder eine Europameisterschaft qualifizieren. Der größte Erfolg des Teams datiert aus dem Jahr 1946, als die Albaner gegen das damalige Jugoslawien sowie Rumänien und Bulgarien den Balkan Cup gewann. Die Spieler, die Albanien bei der EURO 2016 vertreten, sind über elf Länder verteilt; den größten Block bilden dabei die fünf Kicker, die in Italien gegen den Ball treten. Nach internationalen Stars sucht man im Team vergebens, einzig der Name Xhaka könnte Fußballfreunden bekannt vorkommen. Den trägt Taulant Xhaka, der Bruder von Granit Xhaka, der ausgerechnet für die Schweiz aufläuft. Somit kommt es möglicherweise gleich zu Beginn der EM zu einem Bruderduell.
Unser Tipp: Die Schweiz gewinnt!
Bereits in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 trafen Albanien und die Schweiz aufeinander. Dabei gewannen die Schweizer ihr Heimspiel am 11. September 2012 in Luzern mit 2:0. Das Rückspiel fand am 11. Oktober 2013 in Tirana statt, und wieder ging die Schweizer Nati als Sieger vom Platz – diesmal mit 2:1. Von einem ähnlichen Ergebnis ist auch auszugehen, wenn die beiden Länder am 11. Juni im Stade Bollaert-Delelis von Lens gegeneinander spielen. Die gut 38.000 Fans im Stadion werden eine Partie zu sehen bekommen, in der die Schweiz aufgrund der individuellen Stärken ihrer Spieler den Ton angibt und sich die Albaner auf das Verteidigen verlegen werden. Wenn sich die Schweizer klug anstellen und ihre Torchancen nutzen, dann werden sie als Sieger vom Platz gehen und Selbstbewusstsein für den weiteren Verlauf des Turniers tanken. Die Albaner werden wohl angesichts der beiden anderen Gruppengegner Rumänien und Frankreich daran scheitern, das Achtelfinale zu erreichen.