Der neue, deutsche Glücksspielvertrag in Deutschland hat für die hiesigen Sportwetter und für die Buchmacher gravierende Veränderungen gebracht. Die Vereinbarung der Bundesländer steht ganz im Zeichen des Spielerschutzes. Sicherlich haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die deutschen Sicherheitsmodule im Hintergrund funktionieren und was genau mit den Spieler-Sperren auf sich hat. Die entscheidende Rolle spielt an dieser Stelle die Oasis-Datenbank, die Sperrdatenbank der Glücksspielanbieter.
Die Geschichte des Systems
Auch wenn es die staatlichen Behörden vielleicht nicht gerne hören und sich die Errungenschaften des Spielerschutzes auf die eigenen Fahnen schreiben, so richtig ist dies nicht. Die erste Sperrdatenbank der Spielotheken und der Casinos wurde bereits 1981 eingeführt und zwar auf Betreiben der Privat-Wirtschaft. Die Datenbank wurde über die Jahrzehnte ausgebaut und konkretisiert. Schaut man sich den neuen Glücksspielvertrag an, so baut der Staat lediglich auf ein vorhandenes Sicherheitsmodul der privaten Glücksspielanbieter auf, nicht mehr und nicht weniger.
Das Sperr-System gilt für alle Glückspiel-Angebote, sowohl online als auch offline, heißt – für Sportwetten Anbieter, Online Casinos, stationäre Spielbanken, Spielotheken und Lotterien.
Diese Sperren werden in die Oasis Datenbank eingetragen
Es ist bekannt, dass ihnen jeder seriöse Wettanbieter die Möglichkeit des Selbstausschlusses bzw. der Sperre gibt. Die Buchmacher sind verpflichtet diese Sperren in die Oasis-Datenbank einzutragen, sofern der Selbstausschluss mindestens drei Monate beträgt. Kürzere Cool-Off Phasen beispielsweise von 24 Stunden oder eine Woche werden nach unseren Erfahrungen nicht gemeldet.
Die zweite Sperrform wird direkt von den Wettanbietern veranlasst. Wird das Management bei ihnen auf pathologisches Wettverhalten aufmerksam, kann der Buchmacher Sie intern sperren und ins Oasis-System eintragen. Etwas unklar ist an dieser Stelle aber noch die tatsächliche Rechtslage. Es nicht wirklich geklärt, wie und wo Sie sich gegen ein derartiges Vorgehen wären können.
Grundsätzlich gilt, dass die Spieler-Sperre mindestens ein Jahr betragen muss. Die Regel ist insbesondere bei unbefristeten Sperranträgen ihrerseits sowie bei Fremdsperren (vom Wettanbieter) wichtig. Für kurzfristigere Selbstsperren gilt eine minimale Ausschlusszeit von drei Monaten.
Wissen sollten Sie, dass ihre Sperre nicht automatisch aufgehoben oder gelöscht wird, auch nicht nach der Mindestzeit. Jeder Spieler muss die Freischaltung gesondert bei der Aufsichtsbehörde beantragen. Bis Ende 2022 wird die Oasis-Datenbank noch vom Innenministerium in Hessen geführt. Im Anschluss geht die Kompetenz vermutlich an die jeweiligen Landesbehörden über.
Zusatz für die Online Wetten: zwei weitere Datenbänke
Bei Online Glücksspiel-Angeboten – also auch bei den Sportwetten – ist das Oasis-System von zwei weiteren Datenbanken flankiert. Konkret handelt es sich um die Limit- und die Aktivitätsdatei.
Die Limit-Datei dient zur Sicherung der monatlichen Höchsteinzahlungsgrenze. Sie dürfen bei den Wettanbietern mit deutscher Genehmigung nur noch 1.000 Euro pro Monat an der Kasse hinterlassen. Mit der Aktivitätsdatei wird das Parallel-Verbot durchgesetzt. Sie müssen sich fortan für einen deutschen Buchmacher entscheiden. Mehrfachanmeldungen bei unterschiedlichen Sportwetten Anbietern sind untersagt.
Die Konsequenzen für die Sportwetten Anbieter in Deutschland
Die Wettanbieter mit einer deutschen Lizenz sind verpflichtet, ihre Daten – also die Informationen zu den Spielern – online an das Oasis-System zu melden. Versucht der Buchmacher die Regeln in irgendeiner Form zu umgehen, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Ein Nichteinhalten der Regeln wird mit Geldstrafen von bis zu einer halben Million Euro bestraft. Doch es kann sogar noch schlimmer kommen. Bei mehrfachen, gravierenden Verstößen droht der Lizenzentzug in Deutschland.